bias widerstand

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KLAS
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bias widerstand

Beitrag von KLAS »

es gibt ja die möglichkeit MS einen anderen temperatursensor "beizubringen" in dem man die software ändert, ist mit easy therm auch recht einfach.

aber es gibt ja auch noch die "hardwarelösung" in dem man den entsprechenden widerstand ändert.
hab ich das richtig gelesen das dieser widerstand den gleichen wert haben sollte wie der sensor bei 27°C?
und hat das schon mal jemand so gemacht?
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franksidebike
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Re: bias widerstand

Beitrag von franksidebike »

Hallo KLAS
KLAS hat geschrieben:es gibt ja die möglichkeit MS einen anderen temperatursensor "beizubringen" in dem man die software ändert, ist mit easy therm auch recht einfach.
Habe ich so gemacht und bin voll zufrieden :D
aber es gibt ja auch noch die "hardwarelösung" in dem man den entsprechenden widerstand ändert.
hab ich das richtig gelesen das dieser widerstand den gleichen wert haben sollte wie der sensor bei 27°C?
und hat das schon mal jemand so gemacht?
Habe ich auch so verstanden!
Aber warum willst du so viel aufwand betreiben ist doch mit EasyTherm ganz Easy :D
Gruß Frank
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KLAS
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Beitrag von KLAS »

ich dachte einfach das man wenn man MS neu baut könnte man die eingeplanten sensoren gleich "einbauen" indem man den widerstand anpasst, setzt natürlich vorraus das man weiß welche sensoren man benutzen wird
bei meiner bestehenden anlage hab ichs auch mit easy therm angepasst, obs geht werd ich auch bald wissen, hoff ich ;)
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ami8break
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bias widerstand

Beitrag von ami8break »

KLAS schrieb:

> hab ich das richtig gelesen das dieser widerstand den gleichen wert
> haben sollte wie der sensor bei 27°C?

Hallo KLAS,
würde mich wundern, wenn durch Vorschalten eines Widerstandes ein
GM-Sensor nachgebildet werden kann, da der Verlauf dieser Thermistoren
mit einer logaritmischen Funktion angenähert werden können --> bei den
großen Widerständswerten (BOSCH: -40°C=45kOhm) ist der Bias-Wert nur ein
Bruchteil, bei den kleinen Werten (100°C=187Ohm) ein Vielfaches. Bei
25°C sind's knapp über 2kOhm.
Zu überprüfen wäre dann ob auch bei -40°F und 210°F der richtige Wert
rauskommt. Ich bezweifle das sehr.

lg
»Horst




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tadek
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Beitrag von tadek »

Der bias resistor soll in etwa den gleichen Wert haben, wie der Thermistor "bei normaler Betriebstemperatur". Für Bosch und VDO Sensoren sind das wohl rund 2.2 kOhm. Macht aber auch nix, wenn man 2.5 kOhm einbaut. Ich habe gleich beim Aufbau 2.2 kOhm eingebaut. Wie schon von franksidebike geschrieben, kann man auch mit EasyTherm die Thermistor Kurve anpassen. Oder noch einfacher mit MegaTune. EasyTherm funktioniert mit MS-II nämlich nicht.
Gruß,

Tadek
durmel
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Beitrag von durmel »

ich bin auch gerade dran der ms2 die temperaturfühler anzulernen.
habe dazu die fühler einmal in 20C wasser reingelegt und wiederstand gemessen.
das gleiche hab ich gemacht bei 4C und bei 80C wassertemperatur.

dann hab ich die fühler in 20C wasser reingelegt und in Megatune abgelesen temeratur wich stark von der reelen temeratur ab.

woher weiß welcher bias resitor ich eingebaut habe??

gruß durmel

ps gibt es irgendwo tabellen für den widerstands verlauf von serien fühlern?
K_Sch
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Registriert: Sa Mai 07, 2005 8:14 am

Beitrag von K_Sch »

der bias-widerstand dient nur als "vorspannungsteiler" und ist auf den wertebereich des mc angepasst.

ist wie die vorsuppe beim essen, sie dient als appetitanreicher, nicht um schon irgendwie anzudeuten, aus was der hauptgang besteht oder so..
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ami8break
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bias widerstand

Beitrag von ami8break »

durmel schrieb:

> habe dazu die fühler einmal in 20C wasser reingelegt und wiederstand gemessen.
> das gleiche hab ich gemacht bei 4C und bei 80C wassertemperatur.

Hallo Durmel,
bin gerade dabei meine Doku diesbezüglich zu erweitern, im ANhang der Textrohentwurf - ev noch mit Lücken und Fehlern.
Wenn du nicht ein sehr gutes Thermometer hast: Eiswasser, siedendes Wasser, 37-40° mit Fieberthermometer.

> und in Megatune abgelesen temeratur wich stark von der reelen temeratur ab.

Lass dir in MT die ADC-Werte anzeigen, das sind °F aber um 40°F mehr. Dann fällt bei der Kontrolle ob inc passt die
Unsicherheit der Widerstandsmessung des DMMs weg (+/-1-2%)

> woher weiß welcher bias resitor ich eingebaut habe??

Bei MSI sind das R4 und R7, bei der MSII (V3-Board)-Einbauanleitung steht das sicher drinnen, falls sich die Nomenklatur
geändert hat.

> ps gibt es irgendwo tabellen für den widerstands verlauf von serien fühlern?

http://www.bosch-motorsport.de/en/produkt/index.shtm
Bei den Sensoren. der genaue Link steht im msefi.com-Download-bereich unter Links wenn ich mich nicht irre.
lg
»Horst


Easytherm4

Roger Enns hat das komfortable Windows-Programm Easytherm4 (ET4) geschrieben.
Damit kann man beliebige MS-Codes (Endung .s19) aufspielen. Dazu ist kein Programmiergerät notwendig. Einfach MS mit dem
9poligen-Datenkabel zum PC hängen und updaten.
Auf 'meiner Download-Seite' kannst du eine deutsche Übersetzung von ET4's readme.txt-Datei runterladen.

Für mich war dieses Programm anfangs wichtig weil es die Möglichkeit bietet anhand von 3 Messpunkten einer
Temperatur-Widerstands-Tabelle die Kennlinie erstellen zu lassen. Das wird für uns in Europa wahrscheinlich meist der Fall sein,
da wir eher BOSCH- als GM-Sensoren haben/verbauen.
Eine billige Alternative wären jene von Deawoo, die kosten ~4€, haben metrisches Gewinde (satt 3/8'' wie GM), aber die
GM-Temperaturcharakteristik, man muß sich bei MS-Updates nicht jedesmal umd die richtigen *inc-Files kümmern.
CLT ist vom 1995er Deawoo 'Cielo', hat ein M17x?-Gewinde
MAT/IAT vom 1994er Deawoo 'Price' ('Perle' in Käfig) M14x1,5.
Beide brauchen 19mm-Schlüsselweite und haben ovale GM-Stecker. (Die Deawoo-Infos sind ohne Gewähr, da aus div Mails extrahiert,
aber (noch) nicht überprüft.

Zurück zu ET4, dieses generiert (im selben Ordner) 3 .inc-Dateien, die mit jedem Editor lesbar sind. Am Anfang kann man
Kommentare einfügen (mit ";" kennzeichnen):
matfactor.inc: Für den Temperaturfühler der Ansaugluft (MAT oder IAT). Braucht MT zur richtigen Anzeige
airdenfactor.inc: Entspricht der Charakteristik des MAT-Sensors, damit kann MS dann Temperaturabweichungen von seinem
'Standardwert' (MAT=70°F) nach dem idealen Gasgesetz berechnen (interpolieren).
thermfactor.inc: Für den Temperaturfühler des Kühlmediums (CLT). Braucht MS zum Starten (Warmup Enrichment) und für das
Zusatzluftventil.

ET4 braucht immer die Startadresse wo die inc-Tabellen dann verschlüsselt abgelegt werden. Bei MS-Standard-Code und einfachen
Modifikationen ist das F500, bei Dual Table F700, wo das bei anderen Codes ist mußt du den Autor fragen.


Wie liest MS die Temperatursensorwerte ein?
In MS wird nicht der Widerstand des Sensors gemessen, sondern die Spannung. 0,0 bis 5,0V werden unter Berücksichtigung des
Eingangswiderstandes in 255(= 2^8-1bit) Schritte geteilt (~0,02V/bit). Diese Spannung (ADC = Analog to Digital Converter) wird
gemessen und mit der hinterlegten Tabelle (*.inc-Datei) verglichen. Bei einem Spannungsabfall auf z.B. 1,0V berechnet MS
1,0V/5,0V*255=51. Dieser ADC-Wert 51 entspricht bei einem Eingangswiderstand von 2,59kOhm und der GM-Temperaturcharakteristik
162°F.

MS könnte auf diese Weise Temperaturen von 0°F (-17,8°C) bis 255°F (123,9°C) berücksichtigen. Um aber auch bei Temperaturen <0°F
zu messen, haben B&G einen 'Offset'-Wert von 40°F eingeführt. Darum verschiebt sich der nutzbare Bereich auf -40°F (-40°C) und
255-40=215°F (107,7°C). Durch die nichtlineare Charakteristik der verwendeten Thermistoren ist diese Vorgangsweise sinnvoll,
denn niedrigere Temperaturen werden genauer abgebildet als hohe. Das ist gut bei MAT/IAT, vielleicht aber kontraproduktiv beim
CLT-Sensor wenn über 101,7°C Kühlmedium nicht mehr angezeigt werden kann. Mit ET4 kann man den Offset von 40°F nicht ändern,
dazu muß man auf gentherm2.c zurückgreifen und diesen C-Code anpasen und dann kompilieren, bzw abarbeiten lassen.

Aus 162°F werden also 162-40=122°F.

Wenn man eine *.inc-Datei mit einem Editor öffnet, liest man nach einigen Kommentaren zu Beginn Zeilen wie diese:
DB 162T; 77 123 50 1077 ohms


Wenn dich die Berechnung interessiert, suche nach den Source-codes von ET4 (im Download-bereich von http://www.msefi.com ) den
Vorläuferversionen von ET4 gentherm.c und gentherm2.c.

Weil ich es natürlich besonders exakt wissen wollte, habe ich am Küchenherd diese (und andere) Temperatursensoren bei
verschiedenen Temeperaturen gemessen. Diese in der Kfz-Industrie verwendeten Thermistoren können sehr gut mit der
Approximationsfunktion von Steihart und Hart
T = 1 / { A + B * ln R + C * ( ln R )^3 } (A, B, C sind die 3 Konsranten die aus den 3 Wertepaaren ausgerechnet werden)
angenähert werden.
ET4 braucht dazu 3 Wertepaare, ich habe all meine Wertepaare in die Fit-Software 'Tablecurve' eingegeben, einen besonders
genauen Graphen erhalten, 3 Wertepaare daraus abgelesen (berechnet) und diese in ET4 eingegben. Da diese Spielerei exakt nur für
meine 2 Sensoren gilt, stelle ich sie nicht im Download-Bereich zur Verfügung.
Beim nächsten Mal versuche ich in MT ein ADC-Gauge zu konfigurieren um gleich die ADC-Werte mitzuprotokollieren, da habe ich
dann alle Fehler mitberücksichtigt (Abweichung des Eingangswiderstands R4 bzw R7 ~2,49kOhm, Spannungsregler ~5V).

Wie bekommt man daheim möglichst genaue Wertepaare?
2 charakteristische Zustände sind Eiswasser und siedendes Wasser, der 3. Wert sollte irgendwo dazwischen sein, z.B. 40°C.
» Auch in deinem Haushalt gibt es ein Thermometer das 40° sehr exakt messen kann: Das Fieberthermometer. Ist es ein
elektronisches, dann ist nur zu beachten dass der wirklich genaue Bereich zw ~36 und ~42°C liegt. Bei konventionellem
Flüssigkeitsthermometer darf das Wasser nicht heisser werden als das Ende der Skala anzeigt, sonst wird es kaputt! Es ist nicht
ganz leicht eine gewünschte Temperatur mit Kochtopf und Herd genau einzustellen, insbesonders auf modernen Küchenherden die die
Zwischenstufen durch Ein- und Ausschalten regeln. Je größer die Wassermenge, desto träger ist das System, desto genauer die
Werte. Außerdem hilft es den Topf zuzudecken um den Wärmeverlust und somit den Temperaturgradienten im Wasser klein zu halten.
Der Sensor soll möglichst in der Mitte sein, das gilt ganz besonders auch beim Siedeversuch, denn die Herdplatte ist sicher
heisser als Siedetemperatur.
» Eiswasser ist vom Luftdruck so gut wie unabhängig, daher einfach herzustellen. Der Gefrierpunkt (und die Siedetemperatur) wird
aber etwas durch gelöste Stoffe beeinflusst, bekannterweise Streusalz. Leider habe ich keine Unterlagen inwieweit sich der
Gefrierpunkt von mehr oder weniger hartem (gelöster Kalk etc) Leitungswasser und destilliertem Wasser unterscheidet. Fülle etwas
kaltes (destilliertes) Wasser und viele Eiswürfel in eine Thermoskanne. Rühre immer wieder um, bzw verfolge die
Widerstandsänderung deines Temperatursensors im Eiswasser. Je nach Ausgangstemperatur der flüssigen Phase kann es schon einige
Zeit dauern bis sich der Widerstand nicht mehr ändert und du annehmen kannst dass 0°C erreicht sind, also nicht hudeln.
Eiswasser ist temperaturstabil, erst wenn alles zu Eis wird, bzw wenn alle Eiswürfel aufgetaut sind ändert sich die Temeperatur.
Das ist ein Charakteristikum von Phasenumwandlungen, gilt auch für's Sieden.
»Nicht ganz so einfach ist es bei siedendem Wasser, da die Siedetemperatur vom Luftdruck abhängt, deshalb wird Wasser bei dir
daheim sicher nicht bei 100,0°C sieden.
Den Luftdruck kann man mit dem MAP-Sensor von MS (MPX4250A) messen, es ist zu beachten dass der tatsächliche Luftdruck lt.
Datenblatt um +/-5kPa abweichen kann. Die Kennline des MPX4250A selbst ist sehr genau, aber um einen konstanten Wert 'Offset'
verschoben. Diesen Offset kann man durch Besuch eines Optikers (die oft Barometer servicieren), eines nahegelegenen Flughafens
oder einer örlichen Wetterstation feststellen. Man muß nur aufpassen dass man den tatsächlich herrschenden und nicht den (auf
Meereshöhe) standardisierten Luftdruck erfragt.
Jetzt weißt du also wieviel kPa dein MAP-Sensor falsch anzeigt und wie hoch tatsächlich dann der Luftdruck in deinem Küchenlabor
herrscht. Aus Dampftafeln habe ich für den Bereich zw. 80 und 120kPa folgenden Zusammenhang zwischen Luftdruck und
Siedeemperatur ermittelt:
ts = 7,00 * 10^(-06) * p^3 - 0,0032 * p^2 + 0,7191 * p + 53,078 (mit p in [kPa] und ts in [°C] )
Im Download-bereich von http://www.msefi.com habe ich ein Excel-Sheet upgeloaded mit dem man mit Einsetzen des Luftdrucks sofort auf
die Siedetemperatur ts bekommt.





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